Black out
Ein Blitzschlag legt am 13. Juli das marode Elektrizitätsnetz von New York City lahm. Der Big Apple erlebt seine dunkelste und unruhigste Nacht.
Alles steht still: Ampeln, U-Bahnen, Klimaanlagen, Aufzüge,...
Auf dem Aussichtsdeck des Empire State Buildings sitzen 35 Menschen stundenlang fest und warten auf ihre Rettung. Am Broadway werden Musicals mit Hilfe von Taschenlampen zu Ende gespielt. Die Dreharbeiten für den Film
Superman müssen unterbrochen werden.
'Das hat man davon, wenn man seine Rechnung nicht zahlt', scherzt Bürgermeister Abraham Beame anfangs noch. Später muss er den Ausnahmezustand ausrufen.
In den Ghettos beginnt es zu brodeln. Arbeitlosigkeit, eine hohe Kriminalitätsrate, dazu noch ein mysteriöser Serienmöder, der die Stadt seit Monaten in Atem hält, lassen den Frust bald in Gewalt umkippen. Eine Plünderungs- und Zerstörungsorgie erfasst die Millionenmetropole.
'Es ist Weihnachten!', brüllen die Plünderer. Ladenbesitzer bewaffnen sich, um ihr Hab und Gut zu verteidigen, sind aber angesichts der aufgebrachten Meute chancenlos. In der Bronx werden 50 nagelneue Cadillacs gestohlen. 8000 Polizisten sind im Einsatz. Sie sind jedoch völlig überfordert.
Der Schaden nach 25 Stunden Stromausfall wird auf mindestens 350 Millionen Dollar geschätzt.
New Yorks dunkelste Nacht (Spiegel)
